«A Mile in My Shoes» – Zuhören als Akt der Empathie
22.06.2023 – 11.02.2024 Eine Kooperation mit Empathy Museum London, Empathie Stadt Zürich und dem Berner Generationenhaus
Das Ortsmuseum Zollikon lädt mit einer Ausstellung zum Thema Empathie dazu ein, die Perspektive zu wechseln. Besucherinnen und Besucher können wortwörtlich in die Schuhe anderer Menschen schlüpfen und während eines Spaziergangs über Kopfhörer deren Geschichte hören.
Die Fähigkeit anderen zuzuhören, um sie dadurch besser zu verstehen, gilt als zentral für das gesellschaftliche Zusammenleben und unsere Beziehungen. Was bedeutet es, unter Existenzängsten zu leiden? Wie ist es, wenn in der Pubertät die Gefühle verrückt spielen? Was macht ein unerfüllter Kinderwunsch mit einer Beziehung? Und wie verändert eine Reise den Blick auf die Heimat? Die Geschichten stammen aus der Schweiz und der ganzen Welt und werden auf Schweizerdeutsch, Hochdeutsch, Französisch und Englisch erzählt.
Die Ausstellung «A Mile in My Shoes» ist eine Produktion des Empathy Museum. Dieses wurde von der Londoner Künstlerin Clare Patey ins Leben gerufen und erforscht seit 2015, wie unsere persönlichen Beziehungen durch Empathie gestärkt werden können.
Die Geschichten aus der Schweiz wurden vom Berner Generationenhaus produziert, wo die Ausstellung zwischen November 2022 und Mai 2023 zu Gast war.
Das vielfältige Rahmenprogramm ist in Kooperation mit Empathie Stadt Zürich entstanden. Dieses Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen darin zu unterstützen, einander zuzuhören, auch dann, wenn Konflikte bestehen oder Meinungen auseinandergehen.
«A Mile in My Shoes» ist eine Produktion des Empathy Museum, entwickelt von Clare Patey.
100 Jahre Seebad Zollikon - eine Ausstellung zum Eintauchen 10. April bis 4. Dezember 2022
Das Seebad Zollikon dient seit 100 Jahren Generationen von Badenixen und Seebueben zum «Sünele, Schnäddere, Schwüme». Das wurde gefeiert im Seebad und im Ortsmuseum!
1922 wurde in Zollikon die erste Badeanstalt von 1883 durch eine grössere Badanlage ersetzt. Die Architektur des neuen Holzbads orientierte sich an der Geschlechtertrennung. Erst im Jahr 1969 wurden das Männerabteil (rechts) und das Frauenabteil (links) offiziell aufgehoben. Im Laufe der 100 Jahre erfuhr das Bad Erweiterungen und bauliche Anpassungen an den Betrieb. «Sünele, Schnäddere, Schwüme» blickte über die Bretterwand in die Badi, thematisierte die Baugeschichte und politische Diskurse. Ausserdem wurden Badekleider aus verschiedenen Epochen gezeigt, mit Klischees rund um den Bademeister-Beruf aufgeräumt und Anekdoten aus dem Seebad erzählt. Ausstellung und Veranstaltungen regten die Diskussion über die identitätsstiftende Rolle des nostalgischen Seebads für Zollikerinnen und Zolliker an.
Blick in die Ausstellung (Fotos: Oliver Theinert), Fotos vom Seebad Zollikon (Louis Rafael Rosenthal)
Bäumig
Eine Ausstellung über das Verhältnis von Mensch und Wald. 3. März bis 28. November 2021
Rund ein Drittel der Fläche von Zollikon besteht aus Wald. Damit ist Zollikon die waldreichste Gemeinde im Bezirk, worauf die Bewohnerinnen und Bewohner stolz sind.
Das Ortsmuseum blickte zurück ins Jahr 1330, als Dorfbewohner von Zollikon in einem selbstbewussten Akt eine Holzkorporation gründeten, um die Waldnutzung gemeinschaftlich zu organisieren. Der Wald als Lieferant von Baumaterial, Brennholz und Nahrungsmitteln war jahrhundertelang überlebenswichtig. Obwohl die direkte Abhängigkeit des Menschen vom Wald abnimmt, bleibt die Pflege dieser Naturressource existentiell.
Die Sonderausstellung thematisierte den Zolliker Wald - beziehungsweise das spannungsvolle Verhältnis von Mensch und Wald. Nebst ausgestellten Trouvaillen aus dem Archiv der Holzkorporation kamen Personen zu Wort, die sich beruflich mit dem Wald beschäftigen und jene, die den Wald in ihrer Freizeit geniessen. Ausserdem fragte «Bäumig», welche Bedeutung der Wald in Zukunft haben soll.
Eine Reihe von Veranstaltung ergänzten das Ausgestellte, um den Wald zu erkunden, sei es auf den Fersen des Revierförsters, auf der Suche nach essbaren Wildpflanzen am Waldrand oder durch das Eintauchen ins Waldbaden.
Blick in die Ausstellung (Fotos: Louis Rafael Rosenthal)
SAGENHAFT
Eine Ausstellung fürs Auge und Ohr über Zolliker Sagen, die unter die Haut gehen.
28. Oktober 2020 verlängert bis 13. November 2021
In Zusammenarbeit mit Schule für Gestaltung Zürich/Theatermalerei und Sekundarschule Zollikon-Zumikon
Wie kaum anderswo sind in Zollikon erstaunlich viele Sagen überliefert. Die meisten Zolliker Sagen spielen an konkreten Schauplätzen. Es gibt aber auch Geschichten, die erklären, weshalb Zolliker "Lunggesüüder" genannt wurden und wie die Gemeinde zu ihrem Wappen kam. Die Geschichten warnen vor Goldgier, Feuerbrunst, wilden Ungeheuern sowie kopflosen Gestalten. Das Ortsmuseum inszenierte die schaurigen Geschichten und fragte nach dem wahren Kern.
Angehende Theatermalerinnen und -maler haben die Sagen visuell in Szene gesetzt, die von Jugendlichen der Sekundarschule erzählt und mit Tonkulissen zum Leben erweckt wurden. Das Publikum wurde via Auge und Ohr in die mystische Sagenwelt Zollikons entführt. - Eine Ausstellung, die unter die Haut ging!
Blick in die Ausstellung mit Fotos von Louis Rafael Rosenthal:
Vertonte Sagen von Schülerinnen und Schülern der Klasse BC2, Sekundarschule Zollikon-Zumikon zum Hören:
«Zürcher!nnen machen»
Eine Ausstellung über Zugehörigkeit, Ausschluss und einen offene Gesellschaft
28. Oktober 2018 verlängert bis 30. Juni 2019
Wann werden Zugezogene zu Einheimischen? Wann fühle ich mich als Zürcher!n? Und wann werde ich als Zürcher!n wahrgenommen?
Das Herzstück von «Zürcher!nnen machen» bilden sechs Filme, in denen 41 Zürcher!nnen von ihren ambivalenten Erfahrungen zwischen Zugehörigkeit und Fremdsein, zwischen Verstandenwerden und Verständnislosigkeit und zwischen Akzeptanz und Ablehnung erzählen. Und Sie als Besucher!n können in der Ausstellung selber testen wie viel Zürcher!n Sie sind.
Zusätzlich können Sie sich von der Einwohner!nnenkommission befragen lassen und herausfinden, wie viel Zolliker!n in Ihnen steckt. Die Schalteröffnungszeit für die Befragung innerhalb der Ausstellung ist jeweils am Sonntag von 15.00 bis 16.00 Uhr.
Dienstmädchen, Nanny & Dogsitter - Haus-Dienst-Leistungen im Wandel
Die Hausangestellten von einst sind verschwunden, heute treten sie in Form von spezialisierten Dienstleisterinnen und Dienstleistern auf. Die Ausstellung thematisiert den Wandel und die Kontinuität des «Arbeitsmarktes Privathaushalt» und verleiht Personen, die in Privathaushaltungen anderer arbeiteten und aktuell tätig sind, ein Gesicht und eine Stimme.
1930 arbeitete in fast jeder zweiten Haushaltung in Zollikon eine Hausangestellte. Köchinnen und Küchenhilfen, Dienst- und Kindermädchen, Waschfrauen und Glätterinnen, Hausdiener und Dienstboten prägten das Funktionieren von bürgerlichen Haushaltungen. Oft bildete die Familie gemeinsam mit den Angestellten eine Hausgemeinschaft. Das Dienstpersonal von einst ist mehrheitlich aus den Häusern verschwunden. Heute kümmern sich Raumpflegerinnen, Privatgärtner, Nannies, Dogsitter, Mietbutler und Seniorenbetreuerinnen um die Hausangelegenheiten anderer.
Die Sonderausstellung blickt hundert Jahre zurück und zeichnet Diskurse über Arbeitsbedingungen im Hausdienst, die damals wie heute Themen wie Migration, soziale Ungleichheit, Geschlechterverhältnisse und die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ins Zentrum rücken. Einblicke in ihre Lebensgeschichten und Arbeitserfahrungen geben ehemalige Hausangestellte, die während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Kanton Zürich arbeiteten. Zudem wurden ein Au-pair, ein Butler, eine Haushälterin, eine Haustierbetreuerin, eine Tagesmutter und eine Seniorenbetreuerin, die gegenwärtig in Privathaushalten in Zollikon und Umgebung tätig sind, für die Ausstellung interviewt. Ausserdem können die Besucherinnen und Besucher ihre eigenen Fähigkeiten im Hausdienst testen.
Blick in die Ausstellung (Fotos von Oliver Theinert):
Fritz Boscovits - Ölgemälde. Karikaturen. Grafik.
Eine Sonderausstellung im ehemaligen Atelier- und Wohnhaus des Künstlers.
11. März bis 16. Juli 2017
Vor 100 Jahren - im Mai 1917 - zog der Künstler Fritz Boscovits ins Haus «Im Felsengrund» in Zollikon, das heutige Ortsmuseum. Knapp 50 Jahre arbeitete und lebte er hier. Sein Vermächtnis sind zahlreiche Ölbilder, grafische Arbeiten und tausende Karikaturen. Letztere zeichnete er für die humoristisch-satirische Wochenzeitschrift «Nebelspalter» und machten ihn unter dem Namen «Bosco» bekannt.
Die Ausstellung im ehemaligen Atelier- und Wohnhaus von Fritz Boscovits zeigt eine Auswahl von Ölgemälden aus verschiedenen Schaffensphasen des Künstlers. Boscovits orientierte sich stilistisch am Zeitgeist. Die Ausstellung stellt den Kontext zu anderen Künstlern, wie Gottardo Segantini, Sigismund Righini, Ferdinand Hodler und Adolf Meyer her.
Für Gebrauchsgrafik, Werbekunst und Wandgemälde erhielt Boscovits immer wieder Aufträge. Beispielsweise fertigte er die Serie grossformatiger, plakativer Gemälde, mit der sich die Neue Zürcher Zeitung an der Schweizerischen Landesausstellung in Bern 1914 präsentierte oder die drei Fresken "Frauen und Rehe" am naturwissenschaftlichen Institut der ETH Zürich.
Einem grösseren Publikum bekannt wurde Fritz Boscovits als langjähriger Karikaturist «Bosco» für die Satirezeitschrift «Nebelspalter». Boscovits' Vater hat 1875 den Nebelspalter mitgegründet. 1889 zeichnete Fritz Boscovits Junior seine erste Karikatur. Mit tausenden Karikaturen hat Bosco den «Nebelspalter» während 72 Jahren mitgeprägt und dokumentierte mal bissig, mal liebevoll die politischen und gesellschaftlichen Ereignisse seiner Zeit.
Gleichzeitig mit der Ausstellung erschien die Publikation "Bosco - Fritz Boscovits und der Nebelspalter" im Hier und Jetzt Verlag. Die Autorin und Herausgeberin, Regula Schmid, ist Urenkelin und Nachlassverwalterin von Fritz Boscovits. Sie wirkte als Co-Kuratorin bei der Ausstellung mit.
Blick in die Ausstellung (Fotos von Karin Aeschlimann, Felix Klaus und Louis Raphael Rosenthal)
JungFormat - ZOOM
Kinder und Jugendliche von ganz nah und weit weg zeigen ihre Werke zum Thema ZOOM.
27. Oktober 2016 bis 5. Februar 2017
Im Kontext der Ausstellung "Das kleine Format" ist die Idee entstanden, eine Ausstellung mit Kunstwerken von Kindern und Jugendlichen zu machen. Nach der Ausschreibung, am Projekt zu partizipieren, haben über 200 Kinder und Jugendliche in Schulunterricht, Workshops und individuell zum Thema ZOOM Werke gestaltet und im Ortsmuseum eingereicht.
Die erste JungFormat-Ausstellung feierte als vielseitige kreative Werkschau zum Thema ZOOM Premiere.
ZOOM rückte das genaue Betrachten ins Zentrum: Ausschnitte wählen, vergrössern und Details sichtbar machen. Unbekanntes wurde entdeckt und bisher Gewohntes in ein neues Licht gerückt. Die JungFormat-Ausstellung ZOOM gewährte Einblicke in (un)bekannte Welten.
Eine Ausstellung über das Älterwerden für Jung und Alt
22. Oktober 2015 bis 17. Juli 2016
Wir werden immer älter. Noch nie wurden so viele Menschen in Zollikon so alt. Anlässlich der Eröffnung des neuen Wohn- und Pflegezentrums Blumenrain im Frühling 2016 fragte das Ortsmuseum Zollikon, was Älterwerden mit sich bringt.
Die Sonderausstellung porträtierte 46 Personen ab 64 Jahren und zeigte, wie individuell das Älterwerden erlebt wird. Zwei Filminterviews gaben vertieften Einblick in die Alltagsorganisation und die Gedanken einer 92-jährigen Frau und eines 83-jährigen Mannes.
Verschiedene Stationen in der Ausstellung luden ein, sich spielerisch mit Alterserscheinungen auseinanderzusetzen. Ausserdem gaben Objekte aus der Museumssammlung Anlass, über die Bedeutung des Alterns zu diskutieren: Wann gehört etwas zum alten Eisen oder wird zur kostbaren Rarität?
"Sehr schöne, sympathische Ausstellungsideen und ein respektvoller, optimistisch-stimmender Umgang mit dem Thema."
"Als Senior hat mich die Ausstellung angespornt, mich mit mir und meiner Welt gedanklich und handelnd auseinanderzusetzen. Dieser Ansporn ist nützlich und notwendig."
"Ich gefalle mir sehr mit grauen Haaren."
"Die vielen bekannten Gesichter, die sehr gut porträtiert sind, machen einem Mut fürs kommende Alter!"