«Eugen Bleuler (1857–1939)»

Ein Zolliker schreibt Psychiatriegeschichte

24. Oktober 2013 bis 13. Juli 2014

Das Ortsmuseum gewährt einen Einblick ins Privatleben, den Werdegang und das Vermächtnis des Zolliker Psychiater Eugen Bleuler, welches weit über die Schweizergrenze hinausgeht und die Psychiatrie revolutionierte, sowie die damals revolutionären Ansätze seiner Frau Hedwig.

Ausstellungsansicht

Die Ausstellung skizzierte Eugen Bleulers bedeutendste Werke, die von seiner langjährigen Tätigkeit als Psychiater, Direktor der Heilanstalten Rheinau und Burghölzli und Professor an der Universität Zürich zeugen. Eugen Bleulers Wirken wurde im Kontext sozialpolitischer und medizinischer Entwicklungen um 1900 thematisiert.

Eugen Bleuler hinterliess der Psychiatrie bedeutende Vermächtnisse: Er prägte den Begriff der Schizophrenie, verfasste ein Lehrbuch für Psychiatrie, das weite Verbreitung fand und liess psychologische Theorien in den wissenschaftlichen Kontext der Psychiatrie einfliessen. Seinen Schülern ermöglichte er umfangreiche Studien innerhalb der experimentellen Psychopathologie unter der Leitung von Carl Gustav Jung. Gegenüber seinen Berufskollegen verteidigte Eugen Bleuler die Psychoanalyse Freuds. Bleulers Aktivitäten innerhalb der Abstinenzbewegung widerspiegeln sein Engagement für die Volksgesundheit.

Zudem näherte sich die Sonderausstellung Eugen Bleuler im privaten Umfeld und gibt Einblick in seine Kindheits-, Jugend- und Pensionsjahre in Zollikon. Sie zeigt ausserdem das Engagement seiner Ehefrau. Hedwig Bleuler-Waser war Schriftstellerin, Hochschullehrerin und Gründerin des Schweizerischen Bundes abstinenter Frauen. Mit ihren Aktivitäten unter­stützte sie Eugen Bleuler im Kampf gegen den Alkoholkonsum.