In der Villa Meier Severini entsteht das «Kulturhaus Zollikon»

27. Mai 2024
In Zollikon entsteht ab 2026 ein neuer Ort der kulturellen Begegnung und des Austauschs: Das «Kulturhaus Zollikon» in der Villa Meier-Severini. Das Ortmuseum wird in den neuen Betrieb integriert und inhaltlich weitergeführt.

Bereits im Jahr 2020 erteilte der Gemeinderat der damaligen Kulturkommission (heute Fachbeirat Kultur) den Auftrag, ein neues Kulturförderkonzept zu erarbeiten, das die Ausstellungstätigkeit im Ortsmuseum, die Villa Meier-Severini sowie die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu Zollikon miteinander verbindet. Daraus entstand die Vision eines «Kulturhaus Zollikon». Vor zwei Jahren wurde aus der Vision dann ein konkreter Auftrag an den Fachbeirat Kultur: Die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes. Dieses Konzept liegt nun vor und hat dem Gemeinderat eine Entscheidungsgrundlage im Hinblick auf die zukünftige Ausrichtung, Nutzung, Ausstattung und Finanzierung des Betriebs geboten. Die Evaluation der momentanen Nutzungssituation der Villa Meier-Severini und der Ausgangslage im Ortsmuseum zeigt auf, dass eine Bündelung der kulturellen Aktivitäten in Zollikon zukunftsweisend ist und durch ein gemeinsames «Kulturhaus Zollikon» erreicht werden kann.

«Mit dem Kulturhaus soll ein Ort der Ortsgeschichte, Kultur und Kunst mit Strahlkraft über Zollikon hinaus entstehen», freut sich Gemeindepräsident Sascha Ullmann, «ein Ort der Zusammenkunft von Geschichte und Gegenwart, der die kulturelle Identität Zollikons stärkt und Zollikon Dorf und Zollikerberg anspricht und verbindet». Lokale Ressourcen werden dafür eingebunden, gepflegt und weiterentwickelt; auf diese Weise soll ein «vernetztes Kulturhaus» etabliert werden. «Das Kulturhaus Zollikon soll dabei keineswegs mit bestehenden kulturellen Angeboten und Orten in der Gemeinde konkurrieren», erklärt Bruno Heller, Leiter  Ortsmuseum, «sondern vielmehr die Zusammenarbeit stärken». So diene auch der Gemeindesaal wie bisher als wichtiger Ort zur Förderung des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in Zollikon. «Wechselnde Partnerschaften sollen das Kulturhaus abwechselnd bespielen – dadurch entstehen Räume für Formate, die junge Kulturschaffende, Nachbarschaften, Vereine und Familien in Zollikon einladen und einbinden». Ziel sei es, das «Kulturhaus Zollikon» im 1. Quartal 2026 mit einem ansprechenden Programm zu eröffnen.

Ein neues Zuhause für das Ortsmuseum

Das Ortsmuseum in der Oberdorfstrasse 14 wechselt mittelfristig seinen Standort und wird mit dem «Kulturhaus Zollikon» vereint. Das Angebot des Ortsmuseums bleibt erhalten und wird durch Formate wie die «Jahresausstellung» oder den «Netzwerkraum» weitergeführt und gestärkt. Lokalgeschichtliche Themen und Fragestellungen sind somit fester Bestandteil des Jahresprogramms. «Die ortsgeschichtliche Sammlung, die Fotothek und die Zolliker Kunstsammlung fliessen in das Jahresprogramm des «Kulturhaus Zollikon» ein», sagt Bruno Heller. Die Bezeichnung «Ortsmuseum» werde aufgegeben, da sie den gesamten Betrieb nicht ausreichend repräsentiere. Was längerfristig mit der Liegenschaft in der Oberdorfstrasse 14 passiert, wird nun konkretisiert. Die Liegenschaftenabteilung der Gemeinde Zollikon übernimmt die Planung für die weitere Verwendung, naheliegend ist eine Umnutzung zu Wohnzwecken.

Trägerschaft, Betriebskosten und Investitionskosten

Betrieben wird das neue «Kulturhaus Zollikon» vorerst von der Gemeinde Zollikon selbst. Nach dem Betriebsstart und der Erfahrungskapitalisierung soll der Betrieb nach Ablauf von drei Jahren von einem Trägerverein übernommen und die Betriebskosten mittels Leistungsvereinbarung von der Gemeinde finanziert werden. Die Organisationsstruktur des Trägervereins bietet die Möglichkeit, in einem grösseren Mass Stiftungserträge zu beantragen.

Bei den direkten Betriebskosten wird davon ausgegangen, dass sich diese gegenüber den bisherigen Aufwendungen von rund 200'000 Franken auf 290'000 Franken erhöhen werden. Die Erhöhung ist hauptsächlich auf höhere Personalkosten für eine befristete Betriebsassistenz-Stelle und einen höheren Stundenaufwand für die Öffnungszeiten sowie zusätzliche Aufwände für einen externen Reinigungs- und Hausdienst zurückzuführen. Zudem muss zusätzlich mit einmaligen Investitionen von rund 100'000 Franken gerechnet werden, die vor allem für die Betriebseinrichtung, das Mobiliar und Veranstaltungsequipment eingesetzt werden. Unabhängig von einem künftigen Betrieb des «Kulturhaus Zollikon» fallen bei der Liegenschaft dringende Sanierungsmassnahmen in der Höhe von 450'000 Franken an, die bereits projektiert und umgesetzt werden. Weiter werden für eine öffentliche Nutzung ein barrierefreier Zugang ins Erdgeschoss sowie ein barrierefreies WC notwendig. Diese Kosten belaufen sich auf schätzungsweise 200'000 Franken.

Medienmitteilung

Blick auf die Villa Meier-Severini an der Zolliker Strasse 86 in Zollikon. Foto: Drohnenfoto Daniel Facen
Blick auf die Villa Meier-Severini an der Zolliker Strasse 86 in Zollikon. Foto: Drohnenfoto Daniel Facen
Name
240527_mm_Kulturhaus-Zollikon (PDF, 135.5 kB) Download 0 240527_mm_Kulturhaus-Zollikon